Der globale Markt für Energiespeicher wächst stark mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23 %.

Der globale Markt für Energiespeicher wächst stark mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) (1).

Laut der jüngsten Prognose des Marktforschungsunternehmens BloombergNEF (BNEF) werden die weltweiten Energiespeicheranlagen bis Ende 2030 voraussichtlich 411 GW (bzw. 1.194 GWh) erreichen, wobei die neu installierte Kapazität 88 GW/278 GWh betragen wird. Die beiden größten Märkte vereinen mehr als die Hälfte der weltweiten Speicherkapazität auf sich, doch Europa holt angesichts des massiven Kapazitätswachstums, das durch die aktuelle Energiekrise ausgelöst wurde, kräftig auf.

Laut dem Bloomberg New Energy Finance Energy Storage Outlook für das erste Halbjahr 2023 wächst der Energiespeichermarkt stark mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23 %. Mehrere Märkte haben das Ziel von über 130 GW Gesamtspeicherkapazität bis 2030 angekündigt, und Regierungen weltweit bewilligen zudem millionenschwere Fördermittel für die Speicherentwicklung. Diese Subventionen beschleunigen zwar den Ausbau, verdeutlichen aber auch potenzielle Herausforderungen, da Batterien in weiten Teilen der Welt noch nicht wirtschaftlich attraktiv sind.

Die russische Invasion in der Ukraine hat die Installation von Energiespeichern in Europa deutlich beschleunigt. Rekordhohe Strompreise zwingen Verbraucher dazu, alternative Energiequellen in Betracht zu ziehen und treiben so kurzfristig den Markt für private Energiespeicher an. Schon vor der russischen Invasion in der Ukraine kämpften die globalen Energiemärkte mit Versorgungsengpässen, und die Regierungen drängten auf eine Energiewende. Der Krieg in der Ukraine hat die Öl- und Gaspreise in die Höhe getrieben, und die Regierungen beeilen sich, mehr Wind- und Solarenergie auszubauen, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Die britische Regierung plant, bis 2030 50 GW Offshore-Windkraft zu installieren. Im Rahmen des neuen Programms REPowerEU plant die EU, bis 2030 525 GW Solarenergie zu installieren.

In den USA investiert die Biden-Regierung Milliarden von Dollar in neue Speicherkapazitäten und Netzausbauten. Bis 2030 werden 21 % der jährlichen Energiespeicherkapazität (in Gigawatt) auf Amerika entfallen. Die USA sind mit Abstand der größte Markt der Region, angeführt von einer Reihe von Großprojekten in Kalifornien, im Südwesten und in Texas, wie der Bericht feststellt. Es wird erwartet, dass China bis 2030 die USA als größten Energiespeichermarkt im Megawattbereich überholen wird.

Aus regionaler Sicht wird der asiatisch-pazifische Raum bis 2030, angetrieben durch Chinas rasant wachsenden Markt, den Bau von Speichern im Megawattbereich anführen. Amerika wird jedoch gemessen an der Megawattstunde (MWh) mehr Kapazität hinzufügen, da Energiespeicheranlagen in den USA typischerweise über längere Speicherdauern verfügen. Der Nahe Osten und Afrika werden im Vergleich zu anderen Regionen weiterhin hinterherhinken.

Der globale Markt für Energiespeicher wächst stark mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von (2).

Bis 2030 wird der Großteil der installierten Energiespeicherkapazität (entsprechend 61 % der MW) für die sogenannte Lastverschiebung genutzt werden, also zur zeitlichen Vorverlegung oder Verzögerung der Stromlieferung. Die gemeinsame Realisierung von Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energien und zur Speicherung von Energie, insbesondere von Solaranlagen und Energiespeichern, ist weltweit gängige Praxis. Auch für private Haushalte, Gewerbebetriebe und Industrie wird ein stetiges Wachstum erwartet. Deutschland und Australien sind derzeit führend auf diesem Gebiet, Japan und Kalifornien verfügen ebenfalls über bedeutende Märkte. Prognosen zufolge werden Energiespeicher in Privathaushalten und Unternehmen bis 2030 etwa ein Viertel der weltweiten Energiespeicheranlagen ausmachen.

Die rasante Entwicklung der Batterietechnologie treibt den Energiespeichermarkt an. Lithium-Ionen-Batterien stellen derzeit den Großteil der Installationen dar, doch es werden zahlreiche alternative Technologien entwickelt, beispielsweise Druckluft- und Wärmespeicher. BNEF geht jedoch davon aus, dass Batterien den Markt mindestens bis in die 2030er-Jahre dominieren werden, vor allem aufgrund ihrer Wettbewerbsfähigkeit, der ausgereiften Lieferkette und ihrer bewährten Leistungsfähigkeit. Sollte es neuen Technologien gelingen, Lithium-Ionen-Batterien zu übertreffen, dürfte das gesamte Speichervolumen sogar noch größer sein.


Veröffentlichungsdatum: 20. September 2023